Wegränder, sind schmale, lineare Säume, die zwischen oder neben landwirtschaftlichen Flächen liegen

.

Wegränder sind ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Biotopverbunds. 

.

YouTube

Inhalte von YouTube werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf “Zustimmen & anzeigen”, um zuzustimmen, dass die erforderlichen Daten an YouTube weitergeleitet werden, und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in unserer Datenschutz. Du kannst deine Zustimmung jederzeit widerrufen. Gehe dazu einfach in deine eigenen Cookie-Einstellungen.

Zustimmen & anzeigen

Hier können Sie die Broschüre zur Wegrand-Initiative herunterladen (pdf, 12 MB)

Hier können Sie ein Plakat zur Wegrand-Initiative herunterladen (pdf, 14 MB)

 Wegränder aktiv und gemeinsam entwickeln 

Die Wegrand-Initiative 

Wegränder, sind schmale, lineare Säume, die zwischen oder neben landwirtschaftlichen Flächen liegen. Wegränder sind überwiegend gehölzfrei und mit gras- und krautartigen Pflanzen bewachsen. Das landwirtschaftliche Wegenetz in Deutschland hat eine Länge von ca. 325.000 km. Bei einer durchschnittlichen Wegrandbreite von nur 1,5 m je Seite entspräche dies bereits einer Gesamtfläche von fast 100.000 ha. Diese Fläche ist größer als die Fläche der Stadt Berlin. 

 

An den Wegrändern verbergen sich gewaltige Potentiale für den Naturschutz. Für die Artenvielfalt unserer Agrarlandschaft spielen Wegränder eine wichtige Rolle. Dabei kommt es auf die Zusammensetzung der Vegetation an. Heute finden wir vielfach artenarme Wegränder vor. Häufig sind Wegränder von Gräsern dominiert. 

Das Landvolk Niedersachsen hat gemeinsam mit der Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen eine Wegrand-Initiative ins Leben gerufen. Ziel der Wegrand-Initiative ist es, die Naturschutzqualität der Seitenräume von Wirtschaftswegen nachhaltig zu sichern und zu verbessern.  Wegränder sollten in ihrer vollen Breite ökologisch wertvolle Saumbiotope zwischen Weg und landwirtschaftlich genutzter Fläche sein. Die Wegrand-Initiative möchte Landwirtinnen und Landwirte, Kommunen und Realverbände dazu anregen, einen Beitrag zur Aufwertung der Wegränder für mehr Artenvielfalt zu leisten. Zahlreiche Kommunen haben sich die ökologische Aufwertung von Wegrändern zum Ziel gesetzt. Das Landvolk Niedersachsen und die Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen bieten Kommunen beim Erstellen von Wegrandkonzepten ihre Beratung und Unterstützung an. 

 Wegränder und Biodiversität 

Die Biodiversität in Niedersachsen ist bedroht. Der Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bewertet die Gefährdung von Tier- und Pflanzenarten in den sogenannten Roten Listen. In Niedersachsen kommen etwa 40.000 Tier- und Pflanzenarten vor. Davon ist rund ein Viertel (ca. 11.000 Arten) in den Roten Listen hinsichtlich ihrer Gefährdung bewertet. Die Gefährdungssituation variiert zwischen verschiedenen Artengruppen, beispielsweise sind 66% der Säugetiere gefährdet, 43% der Brutvögel, 71% der Reptilien, 62% der Wildbienen, 58% der Großschmetterlinge und 57% der Heuschrecken. Auch viele Pflanzenarten sind gefährdet, 40% der Farn- und Blütenpflanzen werden vom NLWKN als gefährdet eingestuft.[1]

Um die Biodiversität zu schützen, haben sich im Niedersächsischen Weg Politik, Landwirtschaft und Umweltverbände gemeinsam an einen Tisch gesetzt und ein Konzept entwickelt, um die Biodiversität im Land zu erhalten.

Wegränder haben eine hohe Bedeutung für die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft. Sie sind ein wichtiger Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. In Wegrändern leben Reptilien, Amphibien, Insekten, Schmetterlinge und Wildbienen. Blütenreiche Wegränder spenden Nektar für Insekten. Aber auch für größere Tiere, beispielsweise Feldhasen oder Rebhühner, stellen naturnahe Wegränder einen wichtigen Rückzugsort dar.


[1] https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/tier_und_pflanzenartenschutz/rote_listen/rote-listen-46118.html

Wegränder sind ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Biotopverbunds. In einem Biotopverbund sind verschiedene Biotope miteinander vernetzt, damit Arten zwischen verschiedenen Lebensräumen wandern können. Dadurch ist ein genetischer Austausch mit anderen Populationen möglich, was wichtig für den langfristigen Erhalt der Biodiversität ist. 

Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) setzt einen Mindestwert von 10% der Landesfläche für den Biotopverbund fest. Auch im Niedersächsischen Weg hat sich die Landwirtschaft verpflichtet, sich für den Aufbau eines landesweiten Biotopverbunds einzusetzen. § 13a NAGBNatSchG ergänzt die Ziele des BNatSchG, indem insgesamt weitere 5% der Landesfläche für den Biotopverbund in Anspruch genommen werden sollen. Somit soll auf insgesamt 15% der Landesfläche ein Biotopverbund aufgebaut werden soll. Davon sollen 10% im Offenland liegen. Bislang ist dieses Ziel in Niedersachsen noch nicht erreicht. 

Mit der Wegrand-Initiative setzt sich das Landvolk Niedersachsen gemeinsam mit der Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen dafür ein, einen funktionierenden Biotopverbund durch die naturschutzgerechte Entwicklung und Pflege von Wegrändern in Niedersachsen aufzubauen. 

Gemeinsame Wegeschauen vor Ort


Naturschutzorientierte Pflege gehölzfreier Wegränder
 
(Leitfaden)

Kontakt
Ansprechpartner

Landvolk Niedersachsen Landesbauernverband e.V.           
Warmbüchenstr. 3, 30159 Hannover
Telefon: 0511 36704-0
E-Mail: [email protected]

Stiftung Kulturlandpflege                             
Warmbüchenstr. 3, 30159 Hannover
Telefon: 0511 36704-41
E-Mail: [email protected]